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Gedanken zum Rassestandard

Irish Terrier, Gedanken zu Typ und Rassestandard
von Peter Jaspers, Zwinger van Koudenhoven/NL

Als frisch gewähltes Ehrenmitglied des NITC möchte ich gerne meine Reflektionen um die Rasse, ihre Entwicklung früher und jetzt, zu Papier bringen.

1974 züchteten wir unseren ersten Wurf Irish Terrier, 35 Jahre später sind es 42 Würfe und total 229 Welpen. Eigentlich noch keine allzu große Zahl angesichts dessen, daß wir seit 1976 im Schnitt 4-6 Irish Terrier im Haus hielten.

Wohl haben wir uns immer bemüht, den Typ Irish, mit dem wir begonnen hatten, beizubehalten und wir sind zufrieden, dass uns dies bislang geglückt ist!

Die 2 wichtigsten Hunde, auf die unsere Iren zurückgehen, sind der Rüde Int Ch Gnomeshalt Irish Legend (1974) und die Hündin NL Ch Gnomeshalt Coven Chief(1973), beide aus der Zucht von Joan Simcock in England und im Besitz von Ann Wortel. Diese Hunde haben meine Sicht auf den Irish Terrier und Rassestandard innerlich geprägt.

Durch diese beiden besonders rassetypischen Irish Terrier, das intensive Studieren der Ahnenreihen, die wertvollen Infos von diversen Züchtern, und wiederum Vertiefung in die Materie ist es uns gelungen, noch immer Iren zu züchten, die diesem klassischen Rassetyp nahe kommen.

Leider sieht man auf den Internationalen shows immer weniger Hunde, die diesem Typ entsprechen. Gegenwärtig sieht man viele Irish, die zu leicht gebaut sind, zu wenig Substanz aufweisen, sicher schlank und zierlich sind, aber denen die racy Outline fehlt. Aber gerade dies unterscheidet den Irish Terrier von Airedale, Fox, Kerry Blue , Lakeland und Welsh Terrier. Diese Rassen ähneln einander auf den ersten Blick im Gebäude, aber der Ire darf sicher nicht kurz im Rücken sein und dadurch gedrungen wirken. Die Hinterhand soll nicht übertrieben gewinkelt sein und der Rutensitz nicht so hoch erscheinen wie bei diesen anderen Terriern. Schnelligkeit und Wendigkeit sind geforderte Eigenschaften, und die müssen sofort beim ersten Blick auf den Hund erkennbar sein.

Kopf und Ausdruck sind sehr wichtig, um das Bild zu formen, was man mit dem Namen Irish Terrier verbindet.

All diese Kriterien sind deutlich im Standard formuliert und die wichtigsten Teile sprechen für sich, aber anhand des Rassestandards möchte ich nun versuchen, das eine oder andere noch zu verdeutlichen.

Der wörtliche Standard-Text ist kursiv gedruckt.

Allgemeines Erscheinungsbild: Der Irish Terrier muss aktiv, lebhaft, geschmeidig und drahtig erscheinen und viel Substanz haben ohne dabei jegliche Unbeholfenheit erkennen zu lassen, denn sowohl Geschwindigkeit und Ausdauer als auch Kraft sind für die Rasse von essentieller Bedeutung. Der Irish Terrier darf weder unbeholfen noch unförmig wirken; die Umrisse seines Körpers und seine Gestalt sollen Schnelligkeit, Anmut und Flüchtigkeit (= racyness, Anm. Übers.) demonstrieren.

Es wird also deutlich VIEL SUBSTANZ gefordert, und daran mangelt es vielen "modernen Irish" (so möchte ich ihn mal nennen) im allgemeinen, und AUSDAUER und KRAFT (ursprünglich war der Ire ein Arbeitshund) . Ich kann mir den modernen, zu fein gebauten Iren mit seinem dünnen Fell nicht einen Tag auf der Jagd in schwerem Boden bei irischem Klima als Begleiter vorstellen.

Brustkorb: Tief und muskulös, jedoch nicht mächtig oder breit mit gut gebogenen Rippen; eher tief als rund, wobei die Rippen gut nach hinten reichen.

Der tiefe Brustkorb fehlt oft bei den modernen Iren, sie sind zwar manchmal lang im Rücken, aber ohne die nötige Brusttiefe zeigen diese Hunde keine "racy" leicht aufgezogene Unterlinie (sondern eher eine ebene Linie), und diese ist immens wichtig, um eine "racy outline" entstehen zu lassen.

Lendenpartie: Muskulös und sehr leicht gebogen

Der moderne Ire hat oft einen völlig geraden Rücken und einen zu hohen Rutensitz, dadurch sind Schnelligkeit und Wendigkeit beeinträchtigt, denn gerade diese leichte Wölbung der Lendenpartie macht unsere Irish viel schneller als die anderen hochläufigen Terrier.

Schädelbereich: Schädel flach und ziemlich schmal zwischen den Ohren, zu den Augen hin noch etwas schmaler werdend, ohne Falten.

Augen: Sollen dunkel und klein sein, nicht vorstehen und voller Leben , Feuer und Intelligenz sein. Gelbe oder helle Augen sind fehlerhaft. 

Dieser Teil ist etwas schwierig zu beschreiben, ich will es einmal so versuchen: Einige moderne Iren haben einen übertrieben langen, schmalen Schädel, der aber im Profil nicht flach ist. Bei dieser Schädelform findet man in der Mitte, also etwa in der Augenbrauenregion eine knöcherne Erhöhung - auch als > bumpy skull< bezeichnet - wodurch auch die Stellung der Augen nicht korrekt ist. Auch ist das Vorgesicht meist länger als der Schädel, (ideal ist 1:1 Verhältnis, Anm. Übers.) und das verändert den Ausdruck sehr stark, die Augen erscheinen oft größer und ausdruckslos, ohne wie im Standard beschrieben "intelligent" zu blicken.

Dann gibt es noch einen Punkt, der nicht direkt etwas mit dem Typ zu tun hat, aber doch sehr wichtig ist: die Farbe.

Farbe: Der Hund sollte einheitlich gefärbt sein; besonders bevorzugt werden ein leuchtendes Rot, Rot-weizen oder ein gelbliches Rot.   

Für den modernen Iren scheint das Motto zu gelten: JE RÖTER, DESTO SCHÖNER. Das ist natürlich Unsinn, ein weizenfarbiger Ire mit einer prima Fellstruktur und etwas dunkleren Ohren kann einen Ausdruck besitzen, der selbst durch intensiv rote Iren nicht erreicht wird. Leider gibt es gegenwärtig sogar Aussteller, die so weit gehen, ihren Irish vor einer Ausstellung zu färben (denn: rot ist modern!).

Auch werden die modernen Show Irish nach meiner Ansicht viel zu kurz getrimmt. Hierdurch ist die Fellstruktur nicht zu beurteilen: ein ursprünglicher Arbeitshund muss ein wettertaugliches schützendes dichtes Fell mit Deckhaar und Unterwolle und auch harschem Haar an den Beinen haben.

Früher wurden die Iren in längerem Haar gezeigt , das erforderte schon etwas mehr Trimmkunst, aber so war das Fell wie es sein sollte laut Standard und eben viel schöner.

Auch wurden früher Richter eingeladen, die Spezialisten für einige Terrierrassen waren und dann auch nur diese richteten. Heute ist es lukrativer einen Richter einzuladen, der sehr viele verschiedene Rassen richten kann. Als Beispiel möchte ich eine Int. Schau im nächsten Jahr nehmen: die Richterin aus Osteuropa richtet am Freitag 19 verschiedene Spitz-Rassen, am Samstag 9 Rassen der Terriergruppe, und am Sonntag 6 aus der Pinscher-Schnauzer, Molosser, Berg- und Schweizer Sennenhund Gruppe.

Es ist, so meine ich, unmöglich, dass diese Richterin den Standard aller verschiedenen Rassen mit allen Feinheiten im Kopf hat. Daher gewinnt bei diesen "Allround" Richtern oft der Hund, der am meisten auffällt durch seine showy Ausstrahlung, gutes Gangwerk, gutes handling und evtl. gezeigt in der Championklasse.

Es ist schade, aber man kann wenig dagegen tun, protestieren hilft nichts und so definieren diese Richter wie unser Ire in der Zukunft aussehen wird! Der Rassestandard ist gegenwärtig anscheinend nicht mehr wichtig, und da liegt nach meiner Meinung eben das Problem. Es wäre ein großer Fortschritt, wenn die Organisatoren der Int. Hunde-Ausstellungen beginnen würden, zu realisieren, dass Vorteile der Kosteneinsparungen zu Lasten von Richtern, die wirkliche Experten sind, die Nachteile hinsichtlich des Erhaltes der Ursprünglichkeit einer Rasse nicht aufwiegen.

Zum Glück haben wir in den Niederlanden noch verschiedene Richter, die sehr genau wissen, wie ein Irish Terrier aussehen muss.

Es würde den Damen und Herren Organisatoren sehr gut anstehen, wenn sie diese Spezialisten viel öfter zu den Int. Ausstellungen einladen würden als "interessante und vielseitige" Richter aus Weit-Wegistan!

Zum Schluss, um die schwermütige Betrachtung etwas aufzuhellen: in den Würfen, die wir züchten hat sich nichts verändert. Was unsere eigenen Hunde betrifft, bleiben wir dem ursprünglichen Rassestandard treu , es bleibt der einzigartige typische Irish Terrier, ein Ire, der zu dem ausgesprochen gesund ist und einen prima Charakter hat.

Meine Empfehlung:

Züchtern, Richtern und weiteren Interessierten möchte ich um Thema Rassestandard die Standarderläuterungen der Gräfin Stauffenberg empfehlen, die sogar in englischer Übersetzung in der Website der ITA zu finden sind (Helpful reading in understanding the Irish Terrier") – hier aber ein Link zu der Deutschen Originalversion, abgedruckt im Terrier 3/1980.

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